Die deutsche Bezeichnung Pfeilgiftfrosch beschreibt verschiedene Arten der Baumsteiger- und Blattsteigerfrösche, deren Haut ein Nervengift absondert. Einige Indianerstämme Südamerikas bestreichen mit diesem Gift ihre Pfeile, bevor sie auf die Jagd gehen. Ein weiteres Merkmal dieser Familie der Lurche ist das farbenfrohe Aussehen der unterschiedlichen Arten, weshalb diese kleinen Frösche als Terrarientiere beliebt sind.
Merkmale der Baumsteigerfrösche
Baumsteigerfrösche gehören zu den Amphibien und zur Ordnung der Froschlurche. Es werden ungefähr 250 Arten beschrieben, von denen lediglich 3 als giftig bekannt sind. Es ist allerdings davon auszugehen, dass einige Arten aufgrund der Abholzung des Regenwaldes schneller aussterben als sie wissenschaftlich erfasst werden können.
Die meisten Arten sind sehr klein, zwischen 1,5-5cm groß und werden nicht schwerer als 10g. Die Farben variieren je nach Art sehr stark, sind aber meistens grell und bunt, mit unterschiedlicher Musterung. Die Haut der Frösche leuchtet in den Farbtönen gelb bis rot, blau, grün, verschiedene schwarz-weiß Musterungen oder in einer Mischung aus verschiedenen Farben. Die Färbung dient der Warnung von Fressfeinden. Auch wenn nicht alle Baumsteiger giftig sind, so sind die meisten zumindest ungenießbar. Nur eine Goldbauchnatternart ist gegen das Gift der Baumsteiger immun und damit der einzige natürliche Fressfeind. Das Gift der tatsächlich giftigen Arten gehört allerdings zu den stärksten tierischen Giften der Welt. Es wirkt auf das Nervensystem und führt zu Lähmungen der Muskulatur und Atmung. Auch für den Menschen kann eine Vergiftung tödlich enden, sofern das Gift in den Blutkreislauf eindringen kann.
Lebensraum und Lebensweise
Alle Pfeilgiftfrösche bewohnen die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas. Sie leben dort entweder auf dem Boden oder hoch oben in den Baumkronen. In ihrem natürlichen Lebensraum beträgt die Temperatur etwa 25 Grad, während die Luftfeuchtigkeit bei 70-100% liegt.
Baumsteigerfrösche sind tagaktiv und gehören zu den Insektenfressern. Als Nahrung dienen den Fröschen kleine Wirbellose, wie Spinnen, Springschwänze, Ameisen, Tausendfüßer und Milben. Durch die Aufnahme giftiger Insekten erwerben die Pfeilgiftfrösche ihre eigene Giftigkeit. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass in Gefangenschaft lebende Tiere ihre Gifte nach und nach abbauen, da sie nicht mit giftiger Nahrung gefüttert werden können. Nachzuchten solcher Frösche sind gänzlich ungiftig.
Fortpflanzung und Brutpflege
Der Fortpflanzung geht ein mehr oder weniger langes Balzritual voraus. Die Laichablage erfolgt dann an Land auf Blättern und Bäumen, wo die Eier meistens vom Männchen bis zum Schlupf bewacht und befeuchtet werden. Die Kaulquappen werden auf dem Rücken zu diversen Wasseransammlungen getragen. Dabei kann es sich um Tümpel, aber auch wassergefüllte Baumlöcher oder Bromelientrichter handeln. Erwachsene Frösche suchen keine Wasserstellen zum Schwimmen auf, sie leben ausschließlich an Land.
Gefährdung
Aufgrund der Abholzung des Regenwaldes und damit der Vernichtung ihres natürlichen Lebensraumes, gehören Baumsteigerfrösche zu den gefährdeten Arten. Dazu trägt auch der Fang der Frösche für den Zoohandel bei. Zusätzlich werden die Frösche von einer, durch Pilze ausgelösten, Krankheit bedroht, die oft tödlich verläuft.
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