Tropiocolotes Steudneri / Tripolitanus (Zwergwüstengeckos)

Tropiocolotes Steudneri ist zumeist der bevorzugte wissenschaftliche Name für sämtliche Arten der Zwergwüstengeckos. Diese Zwerggecko-Art ist flächenmäßig von Algerien bis zum äußersten Südwestasien verbreitet. Größtenteils besteht das natürliche Habitat aus Geröllwüsten mit wenig Pflanzenbewuchs.

Verbreitungsgebiet der Zwergwüstengeckos
Verbreitungsgebiet der Zwergwüstengeckos: östliche Sahara, Ägypten (ohne Sinai-Halbinsel), den Sudan, Südost-Lybien und Algerien.

Sowohl der Tropiocolotes Steudneri als auch der Tropiocolotes Tripolitanus ist ein nachtaktives Tier, das tagsüber wenig zu sehen ist und den Unterschlupf in kleinen Höhlen, Steinspalten anderen engen sowie dunklen Ecken sucht. Den Namen Tropiocolotes Steudneri erhielt seinen Namen von Hermann Steudner.

Im Folgenden erfahrt ihr näheres über:

  • Die richtige Haltung des Zwergwüstengeckos
  • Das optimale Futter für Zwergwüstengeckos
  • Die Zucht von Zwergwüstengeckos
  • Unterscheidung zwischen dem Tropiocolotes Steudneri und dem Tropiocolotes Tripolitanus
Östliche Sahara
Die östliche Sahara: Mitunter das natürliche Habitat der Zwergwüstengeckos. Foto: DorSteffen/Shutterstock.com

Haltung des Tropiocolotes Steudneri

Der Tropiocolotes Steudneri ist ein sehr aggressionsarmes Tier und kann sowohl in Gruppen als auch im Verbund mit anderen Tropiocolotes-Arten gehalten werden. Die Haltung ist, genauso wie die des Lygodactylus Williamsi, im Vergleich mit anderen Reptilien verhältnismäßig einfach und durchaus dem Anfänger zu empfehlen.

Für diese kleinen Zwergwüstengeckos reicht theoretisch ein Terrarium mit den Maßen 40 x 30 x 30 aus. Hält man jedoch mehr als zwei Tiere ist ein Terrarium in der Größe 60 x 40 x 40 ratsam. Nach oben gibt es da natürlich keine Grenzen. Generell gilt: Je größer, desto besser für die Tiere. Beim Bodengrund kann man auf Vogelsand zurückgreifen. Diesen bekommt man in der Zoohandlung oder im Supermarkt um die Ecke für wenig Geld.

Andererseits ist auch der Sand aus dem Baumarkt zu empfehlen, da dieser in der Regel PH-Neutral und auch für Kinder geeignet ist. Als Kletter – und Versteckmöglichkeit kann man Steine, Äste, Wurzeln und Bambusrohre im Terrarium unterbringen.An Versteckmöglichkeiten sollte man auf keinen Fall sparen, da die ZWergwüstengeckos es lieben, sich in dunklen Nischen zu verstecken.Was die Temperatur im Terrarium angeht sind die Tropiocolotes Steudneri eigentlich weniger anspruchsvoll. Ein Wärmespot reicht durchaus aus. Wenn es darunter ca. 40 Grad sind und im Rest des Terrariums um die 25 Grad ist alles okay.

Nachts kann entsprechend auf Zimmertemperatur (ca. 20 Grad) abgekühlt werden.Ab und an sprüht man etwas Wasser in eine Ecke, damit die Tiere wissen, an welcher Stelle im Terrarium die feuchte Zone ist. Zudem steigt dadurch die Luftfeuchtigkeit ein wenig.

Welches Futter bekommen Zwergwüstengeckos?

Drosophila Zuchtansatz

Als fleischfressende Tiere verspeisen die kleinen Geckos unter anderem Drosophila, Mikroheimchen / Mikrogrillen, Ameisen, Larven sowie kleine Motten und Raupen. Erfahrungsgemäß verputzen Zwergwüstengeckos recht viel Futter, weshalb eine Fütterung 2-3 mal pro Woche genügt. Sind die Geckos noch jung, kann auch öfter gefüttert werden. Idealerweise wird das Futter vor der Fütterung noch mit im Handel erhältlichen Vitaminpräparaten bestäubt, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Wasser wird hauptsächlich über die Nahrung sowie über feuchte Steine o.ä. aufgenommen. Oft sind Wassernäpfe für die kleinen Geckos viel zu groß, weshalb es sich durchaus empfiehlt, den Verschluss einer Ketchupflasche oder eines Würstchenglases zu verwenden. Bei einem solchen Deckel besteht auch nicht die Gefahr, dass die Tiere darin ertrinken. Wenn die Weibchen trächtig sind, kann man auch ein Glas mit Sepiaschale ins Terrarium stellen. Das wird in dieser Zeit gerne gefressen.

Die Zucht von Tropiocolotes

Circa alle 4 bis 5 Wochen legen die Weibchen ein einzelnes großes Ei ab. Dies wird gerne im Sandboden vergraben oder unter einem Stein versteckt. Oft wird auch die (Kork-)Rückwand zur Eiablage genutzt. Das Ei kann im Terrarium belassen werden. Wer mag kann es aber auch in einen trockenen Sandbehälter mit eingebautem Inkubator ausbrüten. Nach circa 55 bis 65 Tagen schlüpft der junge Zwerggecko.

Ein noch relativ junger, aber schon sehr schön anzusehender Tropiocolotes Steudneri im Quarantäne-Becken.

Dieser kann ruhig mit den ausgewachsenen Tieren in einem Terrarium gehalten werden. Um das Wachstum besser zu kontrollieren, können die Jungtiere aber auch in separaten Aufzuchtboxen aufgezogen werden.

Tropiocolotes Steudneri vs. Tropiocolotes Tripolitanus: Merkmale

Oft werden diese beiden Zwergwüstengecko-Arten miteinander verwechselt.Der Tropiocolotes Tripolitanus ist dabei eigentlich recht einfach vom Tropiocolotes Steudneri zu unterscheiden.Der Tripolitanus hat kleinere Punkte über dem ganzen Körper verteilt und die braunen Streifen am Kopf sind deutlicher erkennbar. Der Schwanz ist meist gelblich bis Orange gefärbt.Beim Steudneri fallen die Puntke sehr viel Größer aus und er ist insgesamt eher gelblich gekennzeichnet. Er wirkt auch oft zierlicher als sein Artverwandter.

Bilder unserer Zwerggeckos

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12 Kommentare

  1. Cool gemacht, sehr informativ. Ich suche eigentlich Saurodactilus mauritanicus aber diese kleinen Scheisserle sind ja auch zu süß. Trotzdem, wenn jemand weiß wo ich Sauro´s bekommen könnte…….. hätte was.

  2. Hallo, der hier aufgeführte Bericht zur Haltung dieser Tiere widerspricht voll und ganz meiner persönlichen Erfahrung, was das Sozialeverhalten der Art betrifft. Ich pflege seit April 2012 eine Gruppe von 2.4 Tieren in einem Wüstenterrarium von 40×60×40. Es handelte sich um Wildfänge, bei denen nicht klar war, wie alt die Tiere waren, aus welcher Region sie stammten und ob es sich um die gleiche Art handelte. Die ersten zwei Monate gestalltete sich die Haltung vollkommen problemlos. Beim Wasserwechsel fand ich ein totes Weibchen und auf den umliegenden Schieferplatten fand ich feinen Sand. Ich vermutete, dass das Tier an Altersschwäche, oder einer Krankheit gestorben sei. In diesem Zeitraum konnte ich vermehrt Paarungen beobachten und die Rufe der Männchen hören. In den folgenden Wochen fand ich Eier und schließlich Jungtiere. Ich war hellauf begeistert! Unglaublich, wie winzig diese Tiere sind. 4 Jungtiere schlüpften. Nach einigen Tagen viel mir auf, dass einem der Jungtiere der Schwanz fehlte. Ich hielt es für einen Unfall, da die Art als nicht aggressiv gilt und immer beschrieben wird, dass man die Jungen bei den Eltern lassen darf. Ein Irrglaube. Binnen einer Woche verstarb ein Jungtier, die andern drei wurden gefressen. Trotz großzügiger Fütterung und ausreichender Deckung. Ich trennen die Tiere, verlohr allerdings weitere Weibchen, da diese in ihrer Gruppe eine neue Rangordnung herstellen mußten.
    Mein Resümee:
    -nur Nachzuchten kaufen
    -nur 1.1 oder 1.2 in einem Becken von 40×60 pflegen
    – Eier, oder wenn nicht gefunden, später Jungtiere sofort einzeln setzen
    -die Tiere sind sehr territorial und die Aggressivität scheint individuell, oder von der, nicht näher bestimmten Unterart ab zu hängen.

  3. Die Seite ist sehr gut, sehr informativ. Alles was ich wissen wollte war beschrieben. Und die kleinen sind wirklich seh4 niedlich :mrgreen:

  4. Sehr informativer Bericht! Nur eine Frage bleibt dennoch offen: gibt es Züchter oder Halter, die ein paar von diesen kleinen Rackern abzugeben haben? Würde mir nämlich gerne welche zulegen jedoch finde ich keine Züchter. Könnt ihr mir da helfen? Am Besten Norddeutschland… also alles nördlich vom Harz 😀 Ich hoffe ihr könnt mir helfen 🙂

  5. Hallo,

    erstmal vorab: sehr gute Beratung! 🙂
    Ich habe eine Frage zur Haltung. Ich würde mir gerne ein Pärchen anschaffen, wollte das Terrarium aber in meine Anbauwand einbauen. Diese hat jedoch nur eine Breite von ca. 25cm statt die von Ihnen vorgegebenen 30-40cm. Die Länge des Terrariums würde jedoch ca. 100cm entsprechen. Kann ich diese Platzunterschiede damit ausgleichen?

    Liebe Grüße

    • Hallo Cindy, vielen Dank für das Lob! Ja, das müsste ausreichen, wobei generell natürlich gilt: je mehr Platz, desto besser. Falls du iwann noch weitere Zwerggeckos aufnehmen möchtest, wäre ein größeres Terrarium ratsam. VG

  6. Hey,
    mich wundert es ein wenig das Du keine Jungferngeckos (Lydodactylus lugubris) hast. Ist jetzt keine Kritik, aber hat es einen speziellen Grund wieso gerade Die es nicht geworden sind? Haltung, Verhalten usw. vielleicht? Sehr viel anders als meine Jungferngeckos sehen deine Wüstengeckos ja nicht aus. Meine zicken manchmal etwas rum. Machen deine Geckos das auch?

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