Kreuzotter Steckbrief: Wie giftig ist der Biss der Kreuzotter?

Kreuzotter in der Nahaufnahme
Wer von einer Kreuzotter gebissen wird und Gift in den Blutkreislauf bekommt, der kann unter Erbrechen, Übelkeit sowie weiteren gastrointestinalen Symptomen leiden. Foto: taviphoto/Shutterstock.com

Die Kreuzotter ist eine Schlangenart, deren Biss für den Menschen giftig sein kann, aber häufig nicht lebensbedrohlich ist. Dennoch ist es ratsam, dass Menschen, die von der Kreuzotter gebissen wurden, den Arzt bzw. ein Krankenhaus aufsuchen. Die Kreuzotter ist bereits ab Geburt giftig und nutzt das Gift um Ihre Beute zu erlegen. Die Beute wird durch das Gift zersetzt und von der Schlange schließlich verspeist. Das Gift enthält eine spezifische Zusammensetzung und kann beim Menschen bestimmte körperliche Reaktionen auslösen. Nachfolgend wird näher auf die möglichen Konsequenzen eines Kreuzotter-Bisses eingegangen.

Jungschlangen und Gift

Kreuzottern besitzen bereits seit der Geburt Gift und sind in Mooren, offenen Wäldern, Wiesen sowie Heiden anzutreffen. Die Schlangen sind häufig auf Hügeln und Hängen in sonnengewärmten Bereichen zu finden. Die Kreuzotter gehört zur Familie der Vipern und bringt ihre Jungen zwischen Juli und September zur Welt. Das Tier gebirt pro Wurf ca. 1 bis 21 Jungschlangen. Es kann passieren, dass ein Mensch auf die Höhlen und Verstecke mit vielen Jungtieren stößt.

Wie ist das Gift der Tiere zusammengesetzt und welche Symptome kann es beim Menschen auslösen?

Das Gift der Kreuzottern besteht aus hydrolytischen Enzymen und Polypeptiden. Die hydrolytischen Enzyme im Gift sind Nukleotidasen, Proteinasen und Hyaluronidasen. Das Gift wirkt zyto- und neurotoxisch. Des Weiteren besitzt es eine hämorrhagische und eine hämolytische Wirkung. Wer von einer Kreuzotter gebissen wird und Gift in den Blutkreislauf bekommt, der kann unter Erbrechen, Übelkeit sowie weiteren gastrointestinalen Symptomen leiden. Des Weiteren kann es zu Schmerzen und lokalen Ödemen kommen. Auch flächenhafte Hautblutungen und schwere Hypotonien können auftreten. Des Weiteren kann es auch zu Schwindel, Atemproblemen, Somnolenz und Koma kommen.  Kreuzottern sind allerdings scheue Tiere. Menschen werden selten gebissen. Sollte dennoch ein Biss erfolgen, ist es ratsam, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen.

Nicht jeder Kreuzotter-Biss muss giftig sein

Die Schlangenart gehört in Deutschland, zusammen mit der Aspisviper, zu den beheimateten Giftschlangen. Die Aspisviper kommt im Südwesten von Deutschland vor. Ein Kreuzotter-Biss ist selten, denn das Tier meidet die Menschen. Wenn die Schlange doch zubeißt, ist der Biss in der Regel ungefährlich. Welche Auswirkungen ein Kreuzotter-Biss haben kann, hängt allerdings auch von dem körperlichen Zustand der gebissenen Person ab und von der Giftmenge, die in den Körper des Gebissenen gelangt ist. Generell sollte bei einem Kreuzotter-Biss sofort ein Krankenhaus bzw. ein Arzt aufgesucht werden.

Ältere Menschen, Allergiker, Menschen im schlechten Allgemeinzustand sowie Schwangere und Kinder unter 12 Jahren sollten sofort ein Krankenhaus nach einem Kreuzotter-Biss aufsuchen. Für Menschen, die einen Biss an anderen Stellen als Arme oder Beine abbekommen haben, gilt das ebenfalls. Für die genannten Personengruppen ist ein Kreuzotter-Biss risikoreicher. Menschen werden selten gebissen und bei den erfolgten Bissen handelt es sich zu ca. 30 % um trockene Bisse. Trockene Bisse bedeuten, dass kein Gift übertragen wird und wurde. Bei ca. 10 bis 15 % der registrierten Bisse im Jahr, kommt es zu schwerwiegenden Reaktionen.

Verhalten nach einem Biss

Generell sollte sich der Gebissene ruhig verhalten und Bewegung sowie Stress vermeiden. Gebissene Kinder sollten getragen werden. Des Weiteren sollte der Notruf getätigt werden (112). Der Gebissene sollte nach Möglichkeit nicht mehr selbst gehen. Des Weiteren sollte die Bisswunde hoch gelagert werden. Die Bissstelle sollte nicht durch saugen, schneiden oder drücken behandelt werden. Der Arzt im Krankenhaus oder die Sanitäter vor Ort behandeln den Biss fachgerecht.

Bei einem Biss der Giftschlange kann auch der Giftnotruf kontaktiert werden. Der Giftnotruf ist dauerhaft besetzt. Eine verstärkte Reaktion auf den Biss kann sogar noch Stunden später erfolgen, weswegen eine ärztliche Untersuchung unerlässlich ist. Wer den Notruf 112 anruft sollte den Aufenthaltsort des Gebissenen genau angeben und erklärten, was passiert ist. Die Behandlung im Krankenhaus erfolgt beispielsweise durch ein Gegengift (Antivenin).

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