Chamäleon: Haltung & Pflege im Terrarium

Chamäleon
Foto: tony mills/Shutterstock.com

Die Chamäleons zählen zur Klasse der Reptilien. Aufgrund der Farbenpracht und dem außergewöhnlichen Verhalten ist das Chamäleon bei vielen Menschen sehr beliebt. Die Chamäleon-Haltung ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Dieser Beitrag gibt dazu nützliche Tipps.

Chamäleon Terrarium

Die Maße für den nötigen Lebensraum sind von der jeweiligen Größe des Tieres abhängig. Dies sind 4 Mal die Höhe, 2,5 Mal die Tiefe und 4-mal die Länge. Je mehr Platz vorhanden ist, desto besser wird das Tier gedeihen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Belüftung des Terrariums, denn das Chamäleon ist luftliebend. Als Belüftungsfläche sollten der gesamte Deckel sowie circa 65 Prozent einer Seitenwand vorhanden sein. Die Öffnungen können mit sehr feinmaschigen Gazen verkleidet werden. Da Terrarien schwer erhältlich sind, muss das Terrarium selbst gebaut werden oder man kann es bauen lassen. Dabei sollten nur umweltfreundliche Materialien verwendet werden, beispielsweise Siebdruck- oder OSB-Platten, wobei Siebdruckplatten den Vorteil haben, dass diese wasserdicht sind.

Technik

Die richtige Montage der Technik ist sehr wichtig. Diese wird über dem Terrarium angebracht, um Verletzungen zu verhindern, beispielsweise Verbrennungen an der Beleuchtung. Für die Grundbeleuchtung sind HQI-Strahler gut geeignet und ein Vorschaltgerät wird benötigt. Für bodenbewohnende Chamäleons, die in flachen Terrarien leben, genügen oftmals Neonröhren, die auch bei größeren Terrarien häufig als zusätzliches Leuchtmittel verwendet werden. Wärmelampen (Reflektorlampen und Halogenspots) dienen dazu, dass im Terrarium die richtige Wärme erzeugt wird. Eine UV-Lampe ist das dritte wichtige Beleuchtungsmittel, wobei sich ausschließlich 2 Leuchten bewährt haben. Die Beleuchtung ist entweder mit der Hilfe eines Spotstrahlers oder mit einem UV-Strahler möglich. Die Beleuchtungsdauer kann je nach Art sehr unterschiedlich sein. Auch die passende Technik zum Messen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist wichtig. Hierfür können einfache Modelle oder digitale Kombigeräte gewählt werden.

Terrarium-Einrichtung

Für die Terrarium-Rückwand genügt eine einfache Kork-Rückwand. Diese sollte beim eventuellen Parasitenbefall einfach gesäubert oder ausgetauscht werden können. Für den Bodengrund eignet sich beim baumbewohnenden Chamäleon eine Mischung aus Walderde, Sand und Torf. Bei Bodenbewohnern genügt eine Erde-Sand-Mischung. Die unterste Bodenschicht sollte daher eine Drainageschicht sein, um ein Versinken des Bodengrunds durch die Feuchtigkeit im Terrarium zu vermeiden. Ideal sind Seramis oder Tongranulat. Die Bodengrundhöhe ist bei einem Männchen eher nebensächlich. Ein Weibchen hingegen möchte befruchtete und unbefruchtete Eier tief vergraben, daher ist eine Bodengrundhöhe von mindestens 25 cm nötig. Das Weibchen wird die Eier sonst nicht vergraben und die Eier fangen im Tier an zu faulen, wodurch das Tier krank wird und sterben kann. Dies sollte bei der Chamäleon- Haltung unbedingt bedacht werden.

Pflanzen

Zudem ist im Chamäleon Terrarium ein dichter Bewuchs sehr wichtig, damit sich das Chamäleon zurückziehen kann. Alles andere bedeutet für das Tier unheimlichen Stress. Es sollten zahlreiche unterschiedlich dicke Äste eingebaut werden, woran sich das Chamäleon klammern kann. Die Äste müssen abgekocht und gründlich geschrubbt werden. Die passende Bepflanzung ist für eine artgerechte Chamäleon-Haltung ebenso wichtig. Die Pflanzen sollten über große Blätter verfügen, auf welchen das Wasser längere Zeit liegen bleibt, da das Tier die Tropfen trinkt. Das Wasser sollte sich jedoch nicht stauen können, denn dies ist ein optimaler Nährboden für Keime. Zudem müssen scharfkantige Blätter vermieden werden.

Futter und Wasser

Für eine gute Chamäleon-Haltung spielt das Futter eine wichtige Rolle. Ein Chamäleon frisst Insekten, beispielsweise Grillen, Heuschrecken, Heimchen, Fliegen und Schaben. Für eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung sollte ein breites Spektrum Futtertiere angeboten werden. Wenn diese mit Gemüse, Früchten, Gräsern, Kräutern und Getreide gefüttert werden, erhöht sich der Nährwert der Insekten, die kurz vor der Fütterung zusätzlich mit Nährstoffen und Vitaminen bestäubt werden müssen. Für die Fütterung können die Insekten in einen Becher mit einer glatten Wand gegeben werden, beispielsweise ein Joghurt-Becher. Häufig herrscht Unklarheit über die Futtermenge. Dabei muss bedacht werden, dass Chamäleons in der Natur auch nicht täglich Futter zur Verfügung haben. Jungtiere bis zu einem halben Jahr sollten jedoch täglich gefüttert werden, da sie aufgrund der starken Wachstumsphase noch viel Nahrung benötigen. Das Chamäleon trinkt kein stillstehendes Wasser, sondern meist die Wassertropfen auf Blättern. Deshalb ist es wichtig, dass die Einrichtung regelmäßig besprüht wird. Eine Beregnungsanlage oder Tropftränke sind gute Alternativen.

Chamäleon Pflege und Stressvermeidung

Chamäleons sind in Bezug auf Keime sehr empfindlich. Eine gute Hygiene ist daher sehr wichtig. Vor jedem Kontakt sollte sich der Halter gründlich die Hände waschen. Zudem sind Chamäleons sehr stressempfindlich und können dadurch sogar krank werden. Darauf sollte geachtet werden:

  • Zu anderen Tieren kein Blickkontakt
  • Im Blickfeld des Chamäleons kein Spiegel oder spiegelnde Flächen
  • Keine Spiegelungen im Terrarienglas
  • Keine Bilder von Chamäleons oder anderen Tieren
  • Nicht streicheln oder aus dem Terrarium holen

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