Königsboa: Infos zur Haltung und mehr

Eine Königsboa hängt im Baum
Die Königsboa gehört zur Unterfamilie der Boaschlangen. Foto: Natalia Kuzmina/Shutterstock.com

Die Königsboa, auch Abgottschlange oder Königsschlange genannt, ist eine ursprünglich aus Mexiko und Südamerika stammende Riesenschlange. Die Königsboa gehört zur Unterfamilie der Boaschlangen. Ihr wissenschaftlicher Name ist Boa constrictor. Es gibt elf verschiedene Unterarten der Königsboa. Sie ist eine der bekanntesten Würgeschlangen weltweit und lebt überwiegend in feuchten Gebieten.

Eigenschaften

Die Königsboa wird ein bis drei Meter lang. Die genaue Länge ebenso wie das äußere Erscheinungsbild ist abhängig von der jeweiligen Unterart. Die farbliche Palette reicht von weiß, rot, braun bis hin zu fast schwarz. Gemeinsam haben allerdings alle Unterarten, dass sie sogenannte Sattelflecken auf dem Rücken haben. Diese sind in der Regel dunkel umrandet, können aber je nach Art in ihrer Größe und Form variieren. Typisch ist auch, dass die Boas ihre Farbe abhängig von der Temperatur ändern können. Ist es eher kalt, kann die Farbe dunkler erscheinen als bei Wärmeeinstrahlung.

Ernährung

Die Königsboa ernährt sich überwiegend von Vögeln, Echsen, Leguanen oder kleinen Säugetieren, aber auch Kaimane können auf der Beuteliste stehen. Sie gehört zu den Würgeschlangen und umschlingt ihre Beute, bis diese an Herz-Kreislauf-Versagen stirbt. Dabei ist sie sogar in der Lage Tiere zu verspeißen, die bedeutend größer sind als ihr eigener Kopf. Durch den aggressiven Magensaft der Schlange wird die Beute über Tage hinweg zersetzt, lediglich Zähne, Krallen und Haare werden wieder ausgeschieden. Zur Jagd werden zwei verschiedene Methoden beobachtet. Entweder wartet die Schlange als Lauerjäger auf ihre Beute oder sie folgt der Duftspur.

Lebensweise

Die Schlangen sind überwiegend nacht- und dämmerungsaktiv und verlassen ihren Unterschlupf nur, um sich kurzzeitig in der Sonne aufzuwärmen. Sie sind Einzelgänger und nur zur Paarung finden sie sich zusammen. Einige Arten der Königsboa sind im Gegensatz lebendgebärend. Sie bringen nach 120 bis 150 Tagen zwischen fünf und 60 Jungtiere zur Welt. Königsboa sind sehr bewegungsarme Tiere und bodenbewohnend. In der Gefangenschaft werden Königsboas zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Gefährdung und Handel

Die Könisboa ist nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). Allerdings ist der Lebensraum der Schlange durch die Abholzung der Regenwälder stark gefährdet. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die Königsboa früher oder später auf der Roten Liste auftaucht.
Dennoch gilt die Königsschlange als geschützt und ihr Handel als illegal, insbesondere ihre Haut und auch lebende Exemplare werden am Zoll und Flughafen häufig konfisziert. Die Haut wird trotz des Verbots gerne für Schuhe oder Taschen verwendet. In Asien und Afrika werden die Schlangen außerdem für den Fleischkonsum von Menschen getötet.

Haltung

Aufgrund ihrer Bewegungsarmut ist die Königsboa sehr beliebt als Schlange im Terrarium. Durch die variable Größe der verschiedenen Unterarten ist es nicht möglich, eine bestimmte Größe für das Terrarium zu empfehlen. Eine Größe von mindestens 250 x 100 x 200 cm ist allerdings empfehlenswert. Eine Komplett-Verglasung empfiehlt sich nicht, da Glas keine Wärme speichern kann. Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 28 und 30 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 %. Nachts sollte die Temperatur abgesenkt werden und durch Licht ein Tag-Nacht-Rythmus nachgestellt werden. Unerlässlich ist für die Königsboa ein Gefäß, in dem sie sich baden kann. Sie benötigt verschiedene Rückzugsmöglichkeiten und ebenso die Möglichkeit zu klettern. Königsboas haben häufig Probleme mit Hautmilben oder Erkrankungen der Atemwege. Grundsätzlich sind sie ebenso empfindlich gegen Zugluft und kühle Haltung. Deshalb sollte eine besonderes Augenmerk auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelegt werden. Auch während der Häutung sollte die Königsboa im Blick behalten werden, da sie auch dort zu Problemen neigt. Wer sich eine Königsboa halten möchte, braucht einen Herkunftsnachweis, da die Schlange dem Artenschutzrecht unterliegt. In Gefangenschaft hat sich die Fütterung von Nagern und Kaninchen als praktikabel erwiesen.

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