Zwergbartagame: Haltung im Terrarium

Zwergbartagame
Foto: reptiles4all/Shutterstock.com

Die Haltung exotischer Tiere wird bei vielen Menschen immer beliebter. Zu diesen Exoten gehört auch die Zwergbartagame. Schließlich hat einen Hund oder eine Katze fast jeder, doch die Zwergbartagame-Haltung erfordert schon ein wenig mehr Wissen und Einfühlungsvermögen in den ursprünglichen Lebensraum der Tiere.

Um ihnen möglichst naturnahe Bedingungen auch im heimischen Wohnzimmer zu bieten, sind einige wichtige Tipps und Tricks zu beachten. Zwergbartagame sind bei richtiger Haltung dankbare und friedlebende Tiere, bei denen es Spaß macht, ihr Verhalten zu studieren und die niedlichen Tierchen in ihrem Terrarium zu beobachten. Bei der Haltung von Zwergbartagamen ist es gerade am Anfang sehr wichtig, sich das notwendige Wissen über die kleinen Tierchen anzueignen und das richtige Equipment zu haben, was in der Anschaffung nicht ganz günstig, aber für die Haltung von Zwergbartagamen unbedingt erforderlich ist.

Die Zwergbartagame: Pogona Henrylawsoni von Martin Dieckmann

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Das Buch gibt ausführliche Informationen über Zwergbartagamen und geht dabei insbesondere auf die artgerechte Haltung im heimischen Terrarium ein.

Des Weiteren gibt das Buch Auskünfte zur Einrichtung des Terrariums, zur erforderlichen Technik und zur Fütterung von Zwergbartagamen. Alle im Buch vorgestellten Anforderungen an die Haltung haben das Ziel, die Haltung von Zwergbartagamen so artgerecht wie möglich zu gestalten.

Für alle (Hobby-)Züchter wird zusätzlich zu den Haltungsanforderungen detailliert die erfolgreiche und artgerechte Nachzucht von Zwerbartagamen beschrieben. Ein rundum empfehlenswertes Buch für Halter von Zwergbartagamen.

Welche technischen Voraussetzungen müssen für die Haltung erfüllt sein?

Wie alle exotischen Tiere, benötigen auch die Zwergbartagame ein Terrarium um ihnen bei uns einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Die Mindestanforderungen sollten von der Größe des Terrariums nicht kleiner als 5x4x3fach der Körpergröße der kleinen Tiere sein. Wobei die Zwergbartagame ungefähr eine Körpergröße von 15 cm erreicht, so dass das Terrarium ein Mindestmaß von 75x60x45 cm aufweisen sollte. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um ein Mindestmaß, denn je Größer das Terrarium der Zwergbartagamen ist, desto besser kann ihr Lebensraum nachgeahmt werden. Kommt ein weiteres Tier hinzu, muss das Mindestmaß um 15 % erhöht werden, um ausreichend Platz für die exotischen echsenähnlichen Tiere zu bieten.

Für die Zwergbartagame Haltung von zwei Tieren, wäre also schon ein Terrarium mit einer Größe von 150x80x60 cm notwendig. Und dieses sollte möglichst einen festen Platz in der Wohnung bekommen, denn so ein großes Terrarium lässt sich nicht ohne weiteres von einem Platz zum anderen versetzen. Bei der Wahl des Materials für das Terrarium der Zwergbartagamen kann ruhig der persönliche Geschmack herangezogen werden. Einige mögen lieber ein Glasterrarium, andere bevorzugen Holz. Wichtig ist es jedoch, auf ausreichende Belüftungsmöglichkeiten zu achten.

Wie sieht der natürliche Lebensraum der Zwergbartagame aus?

zwergbartagame
Eine niedliche Zwergbartagame
Foto: Katrin Schindler / pixelio.de

In ihren natürlichen Lebensraum leben die Zwergbartagamen in nordosten Australiens in einer Halbwüste. Sie benötigen also ein trockenes und recht warmes Klima und das gilt es, Ihnen auch im Terrarium zu bieten. Das heimische Terrarium für die kleinen Zwergbartagame sollte verschiedene Temperaturzonen enthalten. An der wärmsten Stelle etwa 35 Grad und an der kältesten Stelle etwa 25 Grad. Zudem sollte auch ein sogenannter Wärmespot installiert werden. Hier liegt die Temperatur dann sogar bei 50 Grad. Alle unterschiedlichen Temperaturzonen sollten nachts auf ca. 20 Grad heruntergefahren werden, denn ungefähr diese Temperaturen herrschen auch in dem natürlichen Lebensraum der Zwergbartagamen in Australien.

Durch die Anbringung verschiedener Lampen und Beleuchtungsarten, welche später noch eingehend behandelt werden, lassen sich diese Temperaturzonen in dem Terrarium der Zwergbartagame einrichten. Auch die Luftfreuchtigkeit in dem Terrarium sollte an den natürlichen Lebensraum der Exoten angepasst werden. In Australien finden die Zwergbartagamen tagsüber eine Luftfeuchtigkeit von 30 % bis 40 % vor und nachts steigt diese auf Werte von etwa 50 % bis 60 % an. Durch ein Besprühen des Bodengrundes, kann die Luftfeuchtigkeit in einem Terrarium reguliert werden und natürlich gibt auch das Trinkwasser Luftfeuchtigkeit an die Umgebung ab.

Die Technik im Terrarium der Zwergbartagamen

Um eine gewisse Grundbeleuchtung in dem Terrarium zu installieren werden häufig sogenannte Metalldampflampen (HQIs) verwendet. Diese sind auch für die Zwergbartagame am besten geeignet, da sie Licht sehr lieben. Mit der Grundbeleuchtung sollte also nicht gespart werden. HQIs haben den großen Vorteil, dass sie die größte Leuchtkraft und das natürlichste Licht haben. Für den Wärmespot, unter dem die Zwergbartagame sich wunderbar auftanken können, können zwei Varianten genutzt werden. Entweder ein Halogen-Spot oder eine Reflektorlampe. Beide Lampen sich entsprechend dimmen und können so die optimale Temperatur abgeben.

Wichtig ist es, dass die Zwergbartagamen die Lampen selber nicht erreichen können, da sie sich an den heißen Lampen ansonsten verbrennen würden. Eine weitere große Herausforderung ist die UV-Beleuchtung, denn das UV-Licht benötigen die Zwergbartagame um das Vitamin D3 in ihrem Körper zu bilden. Ohne dieses Licht können die Tiere sehr schwer krank werden. Hier kann sowohl ein UV-Strahler genutzt werden, der allerdings sehr stark ist und nicht den gesamten Tag laufen sollte es es wird ein UV-Spotstrahler genutzt, der aufgrund seiner geringeren Stärke auch ganztägig laufen im Terrarium der Zwergbartagamen laufen kann. Um den Lebensraum optimal nachzuahmen sollte die Beleuchtungsdauer ungefähr 13 Stunden am Tag betragen für alle Lampen.

Was fressen Zwergbartagamen überhaupt?

Grundsätzlich sind Zwergbartagame sogenannte Allesfresser. Sehr gerne mögen sie Insekten und auch Grünfutter. Um den Exoten Grünfutter anzubieten reicht es aus, eine ganz normale Futterschale zu verwenden. Bei den Insekten ist es so, dass diese einfach im Terrarium ausgesetzt werden und die Zwergbartagame jagen sich ihr Futter dann selber. Grünfutter können Gurken, Karotten, Kiwi, Zucchini, Erdbeeren oder auch Bananen sein. Einfach ausprobieren was den kleinen Lieblingen am besten schmeckt.

Bei den Insekten werden gerne Heimchen, Steppengrillen oder große Schwarzkäfer genommen, die über spezielle Fachhändler zu beziehen sind. Auf jeden Fall sollte der Speiseplan der Zwergbartagamen immer sehr abwechslungsreich gestaltet werden, wobei Grünfutter und Wasser immer dazu gehören. Werden den kleinen Exoten dann noch in ihrem künstlichen Lebensraum ausreichend Kletter- und Versteckmöglichkeiten geboten, dann fühlen sich die Zwergbartagame auch in unseren Breitengraden sehr wohl und bescheren einige Jahre große Freude bei guter Pflege.

Zwergbartagame bei der Fütterung

Eine 8 Monate alte Zwergbartagame bei der Fütterung mit Heuschrecken. Süß, oder? 🙂

3 Kommentare

  1. Richtig süß die Kleinen 🙂
    Ich habe selbst 2 Leguane und bin froh auf deinen Blog gestoßen zu sein! 😛
    Interessensgenossen sind immer gewünscht oder nicht ?
    Grüße, Julia

  2. Das Mindestmaß des Zwergbartagamenterrariums ist viel zu klein angegeben. Mindestmaß für EINE Zwergbartagame ist 150x80x80!

  3. Ebenso sollten nur Wildkräuter gefüttert werden.
    Obst (und Gemüse) ist gänzlich ungeeignet, da es durch den Zuckergehalt bei den Zwergbartagamen Parasiten auslösen und begünstigen kann.
    Man braucht sich eigentlich nur die Heimat der Tiere anschauen, die Wüste Australiens anschauen.

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