Die Balearen, iberische Halbinsel, südwestliche Schweiz, Südfrankreich, nordwestliches Italien, Sardinien, Korsika, westliches Nordafrika, Nordwestlibyen sind die Heimat der Vipernatter. Die Vipernatter lebt hier im Flach- und Hügelland. Man findet sie in Feuchtbiotopen und am Rande stehender und langsam fließender Gewässer mit einer üppigen Ufervegetation, aber auch im Brackwasserbereich.
Aussehen des Vipernatter
Europas kleinste Wassernatter erreicht eine Länge zwischen 60 und 80 cm, niemals mehr als 100 cm. Sie ist die kleinste europäische Wassernatter. Der kleine, breite Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt und etwas zugespitzt. Die mittelgroßen Augen haben runde Pupillen. Sie sind etwas nach oben gerichtet. Die Körperschuppen sind stark gekielt. Die Körperfärbung der Natter ist grauoliv, grüngrau, steingrau bis bräunlich, gelborange oder rotbraun. Auf der Rückenmitte befindet sich eine Reihe dunkler, eckiger Flecken. Sie können zu einem Zickzackband verschmelzen. Die Flanken zieren dunkle, runde Flecken mit einem hellen Zentrum. Der Kopf ist mit ein oder zwei V-förmigen nach hinten offenen Bändern versehen. Die Schläfen sind dunkel gezeichnet. Sehr häufig tritt ein bis zum Mundwinkel ziehendes Schläfenband auf. Der weißlich, gelblich oder auch rötlich gefärbte Bauch weist viereckige, dunkle Flecken auf. Sie wirken mitunter leicht verwaschen.
Lebensweise des Vipernatter
Die Vipernatter ist tagaktiv. In freier Natur hält sie sich meist direkt am Ufer auf. Sie kann hervorragend schwimmen und tauchen. Bei Gefahr flieht sie sofort völlig geräuschlos ins Wasser. Bei Bedrohungen zischt sie sehr heftig und flacht dabei ihren Kopf und Rumpf ab. Mit geschlossenem Maul stößt sie dann wiederholt vor. Durch dieses Verhalten kann man sie leicht mit einer Viper verwechseln, allerdings sind sie harmlos und ungiftig. Beim Ergreifen der Schlange, sondert diese ein übelriechendes Analsekret als Abwehrreaktion ab. Die Vipernatter hält eine 3 bis 5 monatige Winterruhe, zwischen November und Mai.
Haltung des Vipernatter
Wichtig ist, dass das Terrarium als Aquaterrarium eingerichtet wird. Es muss unbedingt ein ins Wasserbecken ragenden Kletterast enthalten und daneben auch verschiedene Ruheplattformen. Ideal sind Temperaturen zwischen 22 und 33 °C. Für die tagaktive Natter ist eine teilweise Besonnung oder UV-Bestrahlung notwendig. Nachts sollte eine Senkung der Temperatur um 5 bis 8 °C erfolgen. Bei Einzelhaltung muss das Terrarium eine Größe von 100x50x50 cm haben. Für jede weitere Schlange muss dann 20 % der Grundfläche dazugerechnet werden.
Nahrung des Vipernatter
Vipernattern fressen Frösche, Kröten, Fische, Molche, Wassermolche, Fischbrut, Kaulquappen und auch Regenwürmer.
Fortpflanzung des Vipernatter
Diese Schlangen sind eierlegend. In freier Natur legt das Weibchen zwischen Juni und Juli 5 bis 20 Eier in Sand, unter Felsen oder verrottenden Pflanzen. Nach 40 bis 45 Tagen, im August /Anfang September schlüpfen dann die Jungen. Sie sind 15 bis 20 cm lang und ernähren sich hauptsächlich von Jungfischen. Auch in Gefangenschaft ist eine Nachzucht möglich. Die Jungen schlüpfen hier bei einer Temperatur zwischen 25 und 30 °C.
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