Lygodactylus Williamsi

lygodactylus williamsi in der Nahaufnahme
Der Lygodactylus Williamsi zählt zu den beliebtesten Zwerggecko-Arten. Foto: reptiles4all/Shutterstock.com

Der Lygodactylus Williamsi zählt mit seiner Gesamtlänge von nur 6 bis 10 cm sogar unter den Zwerggeckos zu den kleineren Genossen. Im Fachhandel wird der Lygodactylus Williamsi übrigens auch oft unter der Bezeichnung „Himmelblauer Zwergtaggecko“ angeboten.

Auf Grund seiner auffälligen himmelblauen Farbe ist der Lygodactylus Williamsi sehr beliebt bei vielen Reptilienhaltern. Das ist Fluch und Segen zugleich, da der Williamsi in der natürlichen Heimat vom Aussterben bedroht ist.

Lygodactylus Williamsi in Zahlen

Der Lygodactylus Williamsi …

  • ist im 4km² großen Kimboza Forest beheimatet
  • ist in einem Verbreitungsgebiet von nur 20km² Gesamtgröße anzutreffen
  • erreicht eine Gesamtlänge von 8,5cm
  • bewohnt den Kimboza Forest mit Kronendächern in 20m Höhe
  • hält sich fast ausschließlich auf sog. Schraubenbäumen auf, welche 17,6% der Fläche des Kimboza Forest ausmachen
  • 40% der Ursprungspopulation wurde für den Verkauf abgefangen (illegal)
  • bevorzugt Terrarien ab einer Größe von 25x 40x 40 cm (L x B x H)
  • mag Temperaturen um 26°C – zur Mittagszeit auch gerne punktuell 30 – 34°C

Lygodactylus Williamsi Männchen und Weibchen

Die Lygodactylus Williamsi Männchen entwickeln oft ein sehr intensives Blau, welches je nach Tier auch ins Grüne übergehen kann. Der Bauch kann vom helleren Blau bis ins Orange gefärbt sein. Wie so oft in der Tierwelt sind die Weibchen eher schlicht gekleidet. Farben von Braun bis Oliv sind hier eher die Regel. Bei Männchen als auch bei Weibchen ist eine schwarze gestreifte Kopfzeichnung festzustellen.

Buch-Tipp: Lygodactylus Williamsi von Beate Röll

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Vorweg sei an dieser Stelle gesagt, dass man sich neben der kostenlosen Informationen aus dem Netz auch über im Handel erhältliche Fachliteratur informationen beschaffen sollte. Von Beate Röll gibt es beispielsweise ein sehr aufschlussreiches Buch mit sehr vielen Informationen über den Lygodactylus Williamsi.

Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich wie folgt: Beschreibung, Schuppenmerkmale, Verwandtschaft, Verbreitung in Tansania, Lebensweise, Haltung, Gesetzliche Bestimmungen, Erwerb, Transport und Quarantäne, Größe des Terrariums, Tierbesatz und Einrichtung, Vergesellschaftung mit anderen Eidechsen, Beheizung, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit, Ernährung, Versorgung mit Wasser, Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, Krankheiten, Verhalten im Terrarium, Paarungsverhalten, Eiablage und Inkubation der Eier, Geschlechtsdetermination, Schlüpflinge und Jungtiere, Unterbringung von Schlüpflingen und Jungtieren, Fütterung von Schlüpflingen und Jungtieren

Die Männchen erreichen im Durchschnitt eine Länge von 8,5cm … die Weibchen sind eher ein wenig kleiner. Beim Männchen befinden sich zwischen den Hinterbeinen sieben Päanalporen. Zusätzlich kann man die Männchen ziemlich gut an der verdickten Schwanzwurzel erkennen. Die Weibchen sind eher ein bisschen golden gefärbt, welches zum Bauch hin in ein helles Blau bzw. Grün übergeht.

Die Jungtiere sehen bis zur Geschlechtsreife den Weibchen sehr ähnlich, entwickeln jedoch – sofern es sich um Männchen handelt – ziemlich schnell die Präanalporen zwischen den Hinterbeinen. Anders als zum Beispiel der Tropiocolotes Steudneri verfügen die Lygodactylus Williamsi über sogenannte Haftlamellen an den Zehen und der Schwanzspitze.

Lebensraum des Lygodactylus Williamsi: Der Kimboza-Forest

Der Lygodactylus Williamsi kommt in Tansania und dort ausschließlich im Naturreservat des Kimboza-Forest vor. Das Reservat liegt in einer Höhe von 350 über dem Meeresspiegel. Beim Kimboza Forest handelt es sich zum Großteil um einen natürlichen Tieflandregenwald.

Kimboza Forest in Tansania
Die Heimat des Lygodactylus Williamsi: Der Kimboza Forest in Tansania. (Quelle: Google Earth)

Sogenannte Epiphyten in Form von großen Farnen und Ochrideen sind im Kimboza Forest ebenfalls anzutreffen. Die Lygodactylus Williamsi bevorzugen halbfeuchte bis trockene Klimazonen bei Temperaturen von 25 bis 32 Grad über Tag. Mit einer Durchschnittstemperatur von 28 °C also genau der richtige Lebensraum für die Williamsis.

Nachts können die Temperaturen auf 18 bis 22 Grad abfallen. Die Luftfeuchtigkeit liegt am Tage bei etwa 50 bis 65 %, nachts hingegen eher bei 65 bis 80%. Die himmelblauen Zwergtaggeckos sind sogenannte Palmbewohner und leben ausschließlich auf Schraubenbäumen, welche den Kimboza Forest auf einer Fläche von 17,6% bedecken.

Die Tiere lieben die Sonne und können auch nur unter hellem Licht und warmen Temperaturen ihre volle Farbe entwickeln. Des Weiteren gelten sie als sehr aktiv, aufmerksam und trotz intensivem Balzverhaltens gegenüber Artgenossen und dem eigenen Nachwuchs sehr friedlich und verträglich.

Lygodactylus Williamsi Haltung im Terrarium

Um die Lygodactylus Williamsi Haltung im Terrarium so artgerecht wie möglich zu gestalteten, empfiehlt es sich, auf ein Terrarium mit den Mindestmaßen (!) 30x30x40cm (l x b x h) zurückzugreifen. Allgemein gilt eine Terrariumgröße von 45x45x60cm für eine kleine Gruppe Lygodactylus Williamsi als ausreichend.

Laut offiziellem Gutachten des BMELV ist eine Terrariumgröße von 26x26x34cm für ein Päärchen Lygodactylus Williamsi ausreichend. Für jedes weitere Tier wird sollte die Grundfläche um 15% erweitert werden. Diese Maße sollten jedoch keinesfalls als Grundlage für die Kaufentscheidung eines Terrariums dienen. Sie werden den Anforderungen an eine artgerechte und tierfreundliche Haltung einfach nicht gerecht (Hinweis: Das ist meine persönliche Meinung).

Williamsi-Terrarium für Einsteiger

Gerade für Einsteiger in die Terraristik können „Starterpakete“ recht sinnvoll sein, da sie alles nötige mitbringen und den Lygodactylus Williamsi die idealen Lebensbedingungen bieten können. Die Firma ExoTerra ist beispielsweise für ihre Starterpakete bekannt, die speziell für unterschiedliche Geckoarten ausgelegt sind. Für den Lygodactylus Williamsi empfiehlt sich eines der folgenden Terrarien:

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Lygodactylus Williamsi Fütterung

Die Fütterung des Lygodactylus Williamsi gestaltet sich eigentlich recht einfach. Ähnlich wie bei der Leopardgecko Haltung werden auch hier folgende Tiere verfüttert – alles nur eben eine Nummer kleiner:

  • Grillen
  • Heimchen (mikro/klein)
  • Heuschrecken
  • Wachsmaden
  • Fruchtbrei (muss man austesten)

Generell sollten die Futtertiere nicht größer als der Kopf des Lygodactylus Williamsi sein. Sind die Heimchen beispielsweise zu groß, können sie nicht als Ganzes aufgenommen werden und finden sich in Einzelteilen im Terrarium wieder ;).

Die Futtertierchen sollten in regelmäßgen Abständen mit Vitamin- und Kalziumpräparaten bestäubt werden, um dem Williamsi zusätzlich wertvolle Nährstoffe zuzufügen.

Tipp:

Viele Weibchen leiden an Mangelerscheinungen, weßhalb es sich empfiehlt, zusätzlich zum Futter zerriebene Sepiaschale anzubieten. Diese werden von den Williamsis liebendgern aufgeleckt und sind eine wertvolle + kalziumreiche Ergänzung, vor allem hinsichtlich der Eiablage.

Wie oft füttern?

Den Jungtieren sollte idealerweise täglich etwas zu fressen angeboten werden. Bei adulten Williamsis reicht eine Fütterung von 2- 3 mal pro Woche aus. Hier kommt es ganz auf die Futtermengen an, die verfüttert werden. Durch genaue Beobachtung der Geckos kann man das Bedürfnis nach Futter eigentlich recht gut einschätzen.

Lygodactylus Williamsi kaufen

Vor dem Kauf: Der kleine Lygodactylus Williamsi ist mittlerweile vom Aussterben bedroht, da er in seiner natürlichen Umgebung, welche nur etwa 20 km² groß ist, für den Handel gefangen wird. Deshalb empfiehlt es sich auf jeden Fall, bei Kaufinteresse bei lokalen Züchtern oder privaten Anbietern vorbeizuschauen!

Da der Williamsi an für sich der beliebteste Zwerggecko ist, ist er auch am häufigsten zu finden. Im örtlichen Zoofachhandel oder Reptilienfachgeschäft wird man sicherlich schnell fündig … da die Williamsis aber hoch im Kurs stehen, werden sie dort meistens recht teuer verkauft.

Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, nach Hobbyzüchtern aus der Umgebung Ausschau zu halten. Dort kann man einen Lygodactylus Williamsi oft für kleines Geld bekommen und kann sich auch vor Ort von den Haltungsbedingungen überzeugen. Zudem bekommt man oft gute Tipps und Ratschläge von den erfahreren Züchtern.

Züchter findet ihr zum Beispiel in den eBay Kleinanzeigen unter und hier bei uns in der Züchterliste.

Literatur

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4 Kommentare

  1. Hallo,
    vielen Dank für die freundliche Erwähnung und Verlinkung!

    Ich würde mich auch über eine Aufnahme in die Züchterliste freuen.

    Mit freundlichem Gruß,
    C. Thalies-Feht

  2. na und ich würde mich freuen könntest du mir wertvolle tipps zukommen lassen bei der neueinrichtung und der anschaffung eines terrariums ausschließlich für Lygodactylus Williamsi.
    geplant ist ein bereich von 120×140(max150) grund auf 2000 höhe
    das ist der uns zur verfügung stehende platz, der eigentlich für skalare angedacht war, meine frau aber mal wieder ganz anderst entschieden hat….

    lg thomas

  3. Hallo, vertagen sich die L. williamsi mit L. conraui. Ich habe nur ein Einzeltier und finde keinen Partner dazu. Viele Grüße, Robert

    • Hi, darf ich fragen, ob es zur Vergesellschaftung con Lyg.Conraui und Lyg.Williamsi gekommen ist und ob‘s funktioniert? (Ich würde vermuten, dass bspw. Männchen + Männchen nicht klappt, Männchen + Weibchen gehen sich einfach aus dem Weg)
      Meine Williamsi wohnen gemeinsam mit Lepidodactylus Lugubris zusammen, das klappt perfekt, die Lugubris schnappen sich als die Ungezieferpolizei die zu grossen Heimchen, wo im grossen Terri leider immer wieder vorkommen. Zudem sind die Ligubris abends/nachts unterwegs. Sie sitzen aber auch mal nebeneinander, ohne Feindlichkeiten. Es macht die eingesperrte Haltung auch etwas lebendiger für alle Geckos – ich finde es übrigens super toll, dass Dein Terrarium so wunderbar gross ist!!! Diese Geckos brauchen den Platz wirklich, sie sind neugierig, agil und erstaunlich gute Artisten! In einem kleinen Glaskasten sind die niemals artgerecht gehalten und bestimmt nicht glücklich…! Glg!

1 Trackback / Pingback

  1. Pflanzen für’s Terrarium: Vorsicht, giftig!

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