Leopardgecko: Haltung im Terrarium

Leopardgecko: Haltung im Terrarium
Leopardgeckos zählen zu den beliebtesten Reptilien überhaupt. Foto: zwerggeckos.info

Auch wenn der Leopardgecko in Fachkreisen gerne als Anfängerreptil bezeichnet wird, sollten die Anforderungen an eine artgerechte Haltung nicht unterschätzt werden.

Der aus Ländern wie Indien, Iran, Pakistan, Irak und Afghanistan stammende dämmerungs- und nachtaktive Leopardgecko benötigt als Steppenbewohner auch im Terrarium (geröll-)wüstenähnliche Gegebenheiten. Daher sollte das Terrarium entsprechend artgerecht eingerichtet und die Leopardgecko Haltung keinesfalls unterschätzt werden.

Buch-Tipp

Leopardgeckos von Friedhelm Wilhelm Henkel
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Leopardgeckos von Friedrich Wilhelm Henkel und Wolfgang Schmidt

Leopardgeckos zählen gerade für Terraristik-Einsteiger zu den beliebtesten Terrarientieren. Die Autoren Friedrich Wilhelm Henkel und Wolfgang Schmidt stellen in ihrem Buch die Leopardgeckos samt ihrer Eigenheiten vor und vermitteln dem Leser ein umfangreiches Bild über diese interessanten Reptilien.

Dabei wird auch ausführlich auf die Haltung im Terrarium, die Pflege und auf die Zucht eingegangen. Zusätzlich finden sich interessante Informationen über den urpsrünglichen Lebensraum und über bekannte Arten sowie Unterarten. Mit dem Buch erhält man einen guten Leitfaden, der interessierten Leopardgecko-Haltern auf jeden Fall zu empfehlen ist.

Leopardgecko Haltung

Bevor der Terrarianer sich einen Leopardgecko zulegt, sollte er sich rechtzeitig mit den Anforderungen an den Lebensraum auseinandersetzen. Dabei bleibt zu bedenken, dass Leopardgeckos immer in einer Gruppe oder zumindest als Paar gehalten werden sollten, da diese Tiere auch in freier Wildbahn immer in größeren Verbänden zusammenleben. Wichtig für die Leopardgecko Haltung ist auch die Zusammenstellung einer solchen Gruppe.

Idealerweise besteht eine Gruppe aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Mehrere Männchen würden sich hier nur solange bekriegen bis nur noch einer lebt, daher ist dies bei artgerechter Haltung keine Option. Auch eine paarweise Lepardgecko Haltung ist nicht unbedingt empfehlenswert, da das ständig paarungswillige Männchen seine stete Aufmerksamkeit auf das Weibchen lenken würde, welches dann verständlicherweise extrem unter Stress geraten würde.

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Die Größe des Terrariums

Die Größe des Terrariums sollte sich für eine artgerechte Leopardgecko Haltung nach der Anzahl der Leopardgeckos richten, die darin gehalten werden sollen. Klar ist, dass Leopardgeckos allein auf Grund ihrer Größe mehr Platz benötigen, als beispielsweise der Lygodactylus Williamsi.

Behördlich wird für die artgerechte Haltung eines Leopardgecko-Pärchens eine Größe von mindestens 60x45x30 cm vorgegeben. Für den zukünftigen Leopardgecko-Halter sollte allerdings gelten: je größer desto angenehmer/artgerechter für den Leopardgecko.

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Der Untergrund sollte aus einer zirka 10 cm dicken Sandschicht (alternativ können  auch Holzspäne verwendet werden, siehe Video unten) bestehen, in der sich die Leopardgeckos durch Graben Gänge und Höhlen anlegen können. Zudem sollte für jeden Leopardgecko eine eigene Höhle angeboten werden, damit sich die Tiere auch mal zurückziehen können.

Terrarium für die Haltung von Leopardgeckos
Das Terrarium sollte mindestens (!) 60cm breit sein. Für ein Päärchen gelten 80-100cm als Mindestmaß.

Die Haltungsbedingungen im Terrarium

leopardgecko-haltung
Leopardgecko im Allwetterzoo Münster

Ein Leopardgecko sollte nicht in nach oben geöffneten Boxen oder alten Aquarien gehalten werden, da die Tiere bei jedem Eingriff in das Terrarium starkem Stress ausgesetzt würden. Schließlich kommt es bei der artgerechten Haltung auch darauf an, Stress zu vermeiden und da in freier Natur die Feinde immer von oben kommen, sollte man immer von der Seite ins Terrarium eingreifen.

Eine wichtige Rolle bei der artgerechten Haltung spielt eine optimale Belüftung des Terrariums. Dabei sollte zwar für ausreichende Belüftung gesorgt werden, aber gleichzeitig Zugluft vermieden werden. Zudem brauchen Leopardgeckos einen geregelten Tag/Nacht-Rhytmus.

Die richtige Beleuchtung im Terrarium

Die Beleuchtung des Terrariums sollte für die artgerechte Haltung mit einer entsprechenden Zeitsteuerung auf eine Beleuchtungsdauer von 12 Stunden gebracht werden. Besonders wichtig für die artgerechte Haltung von Leopardgeckos ist auch die richtige Raumtemperatur. Schließlich ist ein Leopardgecko ein wechselwarmes Tier und braucht eine gewisse Temperatur in der Umgebung, um sich aufheizen zu können. Dabei sollten für die Leopardgecko Haltung verschiedene Temperaturzonen im Terrarium entstehen, in denen es lokal bis zu 35 Grad Celsius warm werden sollte. Hierzu ist eine übliche UV-Lampe zu empfehlen.

Durchschnittstemperatur

Eine Tagesdurchschnittstemperatur von 28 bis 32 Grad Celsius ist als optimal für den Leopardgecko anzusehen. In der Nacht sollte eine Abkühlung der Temperatur im Terrarium auf 20 bis 23 Grad Celsius gewährleistet sein. Außerdem sollte auf eine Luftfeuchtigkeit von 40 – 60 % am Tag und 60 – 80 % in der Nacht geachtet werden. Ein tägliches Sprühen aus einer Sprühflasche erfreut dabei jeden Leopardgecko.

Wetbox selber bauen

Leopardgeckos lieben Höhlen und enge Versteckmöglichkeiten. Eine sogenannte Wetbox bietet beides und noch ein wenig mehr. Wie der Name „Wetbox“ schon vermuten lässt, bietet diese Versteckmöglichkeit zusätzlich ein gewisses Maß an Feuchtigkeit. Diese feuchte Umgebung sucht der Leopardgecko vor allem dann sehr gerne auf, wenn die Häutung kurz bevor steht, oder wenn auch, wenn sie in vollem Gange ist.

Durch die Feuchtigkeit der Wetbox fällt es dem Leopardgecko wesentlich einfacher, seine Haut vom Körper herunterzuziehen. Bei zu trockener Umgebungstemperatur kann es hingegen schnell zu Häutungsproblemen kommen, was man als gewissenhafter Leopardgecko-Halter auf jeden Fall vermeiden sollte. Eine Wetbox muss nämlich gar nicht teuer sein!

wetbox aus einer eisschachtel

Die Wetbox lässt sich eigentlich mit wenigen Handgriffen selber bauen.

Als Basis benötigt ihr wahhlweise eines der folgenden Dinge:

  • Margarinenschachtel
  • Eisschachtel
  • kleiner Karton

Wenn ihr ein geeignetes Kästchen gefunden habt, schneidet ihr in den Deckel ein kleines rundes Loch. Das Loch sollte etwas größer sein als der Kopf des Leopardgeckos. Achtet dabei darauf, dass keine scharfen Kanten entstehen. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, benutzt eine Nagelfeile und bearbeitet den Rand des Loches damit.

Als Bodengrund hat sich für die Wetbox sogenannter Kokoshumus bewährt. Diesen könnt ihr in den meisten Zoo-Fachgeschäften bekommen, oder einfach bequem online bei Amazon bestellen.

Das war es im grunde schon. Wenn ihr mögt, könnt ihr die Wetbox noch von außen etwas ansehnlicher gestalten. Etwa mit Paketband oder ähnlichem. Und nun viel Spaß beim selber bauen!

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Der richtige Bodengrund

Im Netz wird an vielen Stellen, z. B. in Foren und in Facebook-Gruppen darüber gestritten, welcher Bodengrund denn nun der beste bzw. artgerechteste sei. Die Mehrheit ist dabei der Meinung, dass reiner Sandboden im Terrarium eines Leopardgeckos nichts zu suchen hat. Gründe dafür sind, dass die Leopardgeckos auf reinem Sandboden keinen festen Halt haben und dies schlecht für die Gelenke sein kann und das (vor allem gesundheitlich angeschlagene) Leopardgeckos gerne mal den Sand fressen, was zu Verstopfungen und Darmkrankheiten führen kann.

Viele Halter setzen deshalb auf ein Sand-Lehm-Gemisch, welches es schon fertig angemischt in der Zoohandlung zu kaufen gibt. Alternativ gibt es auch Lehmpulver zu kaufen, welches man dem Sand untermischen kann. Eine relativ neue Art in der Haltung von Leopardgeckos ist es, Fliesen als Bodengrund zu verwenden. Dazu kann man zum Beispiel schöne Fliesenmatten aus Marmorbruch verwenden und mit Terrariensand verfugen. Dies sieht nicht nur schön aus, sondern bietet den Leopardgeckos auch einen festen Untergrund, der sogar optimal Wärme speichern kann. Unsere Leopardgeckos können wir beispielsweise des öfteren dabei beobachten, wie sie das Sonnenbad auf einem dunklen Marmorstein genießen.

Futter

Für die Fütterung des Leopardgecko empfehlen sich vor allem folgende Tierchen:

  • Grillen
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Schaben

Generall gilt: Jene Tiere, die quer in das Maul des Leopardgeckos passen, sind zur Fütterung ideal geeignet. Dabei sollte möglichst abwechslungsreich gefüttert werden, so dass der Leopardgecko bestmöglichst mit Nährstoffen versorgt ist.

Zusätzliche Futterquellen

Dadurch, dass die folgenden Futtertiere einen relativ großen Fettgehalt vorweisen, sollten sie nur selten gefüttert werden und eher als Ergänzung zum Hauptfutter angesehen werden:

  • Wachsmaden
  • Mehlwürmer
  • Schwarzkäferlarven

Äußerst umstritten ist dabei das Füttern mit Babymäusen. Viele Leopardgecko-Halter füttern Babymäuse an weibliche Leopardgeckos, damit der Organismus nach der Eiablage wieder in Schwung kommt. Das es einen sonderbar positiven Effekt hat, ist allerdings nicht wissenschaftlich erwiesen.

Die Fütterung der Leopardgeckos sollte im Turnus von 3-4 Tagen erfolgen. Manche Leopardgecko-Halter füttern auch nur 1 mal die Woche, andere wiederum alle 2 Tage. Deshalb ist die Vorgabe von 3-4 Tagen nur als Richtwert zu sehen. Sicherlich bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann es wieder an der Zeit ist, die Leopardgeckos zu füttern. Wie lange die Leopardgeckos satt sind, hängt natürlich nicht zuletzte auch von der Menge und Größe der Futtertiere ab.

Folgende Angaben zur Fütterung, bezogen auf das Alter des Leopardgecko, sind deshalb als absolute Richtwerte zu verstehen:

  • bis 6 Monate jeden Tag 1-2 kleine Insekten
  • 7 bis 10 Monate jeden zweiten Tag 1-3 kleine Insekten
  • ab 11 Monate jeden dritten Tag 1-3 mittlgroße Insekten

Farbformen + Zeichnungsvarianten

Den Leopardgecko gibt es in vielen unterschiedlichen Farbformen und Zeichnungen.
Zu den bekanntesten Farbformen gehören dabei vermutlich folgende (ausführliche Beschreibungen und Bilder folgen in Kürze):

  • Nominat
  • High Yellow
  • Albino
  • Hypo
  • Hybino
  • Sunglow
  • Tangerine
  • Carrot-Head
  • Carrot-Tail
  • Patternless
  • Patternless Albino
  • Blizzard
  • Pastel
  • Giant
  • (R)Aptor
  • Aberant / Jungle
  • Stripe
  • Ghost
  • Eclipse
  • Mack Snow
  • Line Bred Snow
  • Super Hypo Snow
  • Designer
  • Diablo Blanco
  • Tremper Xanthic
  • Enigma
  • Emerald

Video-Portrait über den Leopardgecko

Stefan Broghammer von M+S Reptilien erklärt bei Reptil.tv einiges über die Haltung des Leopardgecko und zeigt auch einige der neueren Farbvarianten.

Leopardgecko kaufen: Wo werde ich im Netz fündig?

Neben lokalen Anlaufstellen wie dem Zoofachmarkt, dem Kleinanzeigenmarkt oder dem Züchter um die Ecke, gibt es auch im Netz jede Menge attraktive Angebote.

Dabei sollte man darauf achten, dass die Anbieter eine gewisse seriösität widerspiegeln und wert auf einen tiergerechten Versand legen. Dabei sollten vor allem lange Lieferzeiten vermieden werden.

Folgende Züchter sind bei einer Recherche im Netz positiv aufgefallen:

MackSnow Leopardgeckos: www.macksnow-leopardgeckos.de

MackSnow Leopardgeckos hat viele Zuchtformen im Angebot und legt wert auf einen artgerechten Tierversand. Die Leopardgeckos werden für 25 Euro (Mindestbestellwert: 50 Euro) mit dem erfahrenen Kuriernetzwerk Ilonexs versendet. Darin inbegriffen sind bereits die Kosten für eine Styroporbox und ggf. für ein Heatpack in kalten Monaten.

Der Terraristik-Laden: terraristikladen.de

Hier findet man Leopardgeckos Designer, aber auch bestimmte Farbformen – auf Nachfrage. Neben dem Erwerb im Ladenlokal in Düsseldorf wird auch eine Bestellung über das Internet angeboten. Der Versand erfolgt dabei über die Firma mytierversand.de (ca. 25 Euro Versandkosten).

Drei Dufte Dinge: www.vogelspinnen-kauf.de

Dieser Shop bietet allerlei Wirbellose wie Vogelspinnen, Skorpione, Echsen, Agamen, Skinke, Geckos, Chamäleons uvm. an. Bei Anfragen via E-Mail bekommt man hier binnen kurzer Zeit Rückmeldung, was unter anderem für den Service des Shops spricht. Leopardgeckos können hier ab 35 Euro erworben werden.

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Häufige Fragen (FAQ)

Warum graben Leopardgeckos?

Oft wird vermutet, dass Leopardgeckos nur dann graben, wenn ihnen sehr langweilig ist. Ob ein Leopardgecko aber überhaupt soetwas wie Langeweile empfindet, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Viel häufiger wird das Graben hingegen beobachtet, wenn das Weibchen tragend ist und sich kurz vor der Eiablage befindet. Ein anderer Grund könnte sein, dass sich im Terrarium zu wenig Unterschlupfmöglichkeiten befinden, so dass der Leopardgecko sich selber ein Versteck gräbt. Wenn die Tiere gesund sind, gibt es jedenfalls nichts zu befürchten, wenn sie mal graben.

Leopardgeckos vor der HäutungWarum häuten sich Leopardgeckos?

Die Haut des Leopardgecko wächst nicht mit, weshalb sie sich in regelmäßigen Abständen häuten. Bei jungen Leopardgeckos ist es deshalb verhältnismäßig oft der Fall. Damit das Häuten problemlos von der Bühne geht, sollte eine sogenannte „Wetbox“ zur Verfügung gestellt werden. Darin ziehen sich die Leopardgeckos sehr gerne zurück, um sich die alte Haut sprichwörtlich vom Körper zu ziehen.

Wie oft häuten sich Leopardgeckos?

 

Bei der Frage nach der Häufigkeit der Häutung von Geckos, im Speziellen Leopardgeckos scheiden sich sehr häufig die Geister. Wie oft sich ein Leopardgecko häutet, hängt nämlich von unterschiedlichen Faktoren ab. Jüngere Leopardgeckos (< 1 Jahr) häuten sich auf Grund des stetigen Wachstums alle paar Tage und somit durchaus mehrmals die Woche. Im Gegensatz dazu kann es bei älteren Leopardgeckos vorkommen, dass sie sich nur ein mal im Monat häuten. Eine grundsätzliche Aussage zur Häufigkeit ist deshalb unmöglich.

Leopardgecko kurz vor der HäutungDie bevorstehende Häutung des Geckos erkennt man übrigens schon frühzeitig daran, dass sich die Haut weißlich verfärbt. Ähnlich wie nach einem Sonnenbrand beim Menschen, sieht die Haut schnell schrumpelig und „abgestorben“ aus.

Ablauf der Häutung

Der Gecko zieht sich die Haut sprichwörtlich vom Leib. Angefangen an der Nasenspitzen zieht er sich die Haut eigenständig vom Körper ab. Um die Häutung erfolgreich vornehmen zu können benötigt der Gecko eine relativ feuchte Umgebung. Ideale Voraussetzungen dazu bietet die sogenannte Wetbox. Die Wetbox kann beispielsweise mit feuchter Erde oder ähnlichem befüllt werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Leopardgecko diese Box selbstständig aufsuchen, wenn er auf der Suche nach einem geeigneten Häutungsplatz nicht anderweitig fündig wird.

Wie oft sollte man füttern?

Die Frage, wie oft ein Leopardgecko gefüttert werden sollte, tauch immer mal wieder in einschlägigen Fachforen auf. Als Richtwert kann man sicherlich 2-3 mal pro Woche sagen. Allerdings gibt es auch viele Halter, die nur einmal pro Woche füttern. Mit der Zeit bekommt man auch ein gutes Gefühl dafür, wann die Leos wieder etwas zu futtern benötigen (ein gutes Verhältnis zum Tier vorausgesetzt ;)). Jungen Leopardgeckos sollte natürlich etwas öfter Futter angeboten werden. In den ersten Wochen/Monaten täglich, irgendwann dann jeden 2. Tag usw. …  Zur Fütterung bieten sich auch hier Mehlwürmer, kleine Heimchen, kleine Schaben etc. an.

Einrichtung eines Terrariums für Leopardgeckos

Hinweis: Wir haben in der Vergangenheit zwei Terrarien für Leopardgeckos eingerichtet. Das Beispiel Nr. 2 würden wir heute nicht mehr so umsetzen, weil wir damals ausschließlich Sand als Bodengrund verwendet haben und den Leopardgeckos nicht genügend Versteckmöglichkeiten und „Quetschspalten“ geboten haben. Der Vollständigkeit halber haben wir das Beispiel aber einfach mal online gelassen.

Beispiel-Terrarium Nr. 1
Mein persönliches Projekt über die Feiertage bestand darin, ein neues Terrarium für unsere Leopardgeckos zusammenzuschrauben und einzurichten. Da unsere kleinen Leopardgeckos mit nun fünf Monaten schon etwas größer sind, war es an der Zeit, das alte 80 cm Terrarium gegen ein größeres Terrarium auszutauschen.

Sämtliche Zubehör-Teile kauften wir bequem online bei Amazon ein, da dort die meisten Artikel versandtkostenfrei und günstiger als in anderen Online-Shops angeboten werden.

Einkaufsliste

  • OSB Terrarium 100 x 50 x 50 cm: zum Angebot
  • Styroporplatte 100 x 50 x 6 cm aus dem örtlichen Baumarkt
  • Flex-Fliesenkleber: zum Angebot
  • Höhle mit Felsspalt: zum Angebot
  • Korkrinde: zum Angebot
  • Diverse Kunststoffpflanzen
  • Marmorbruch-Fliesen/Matten: zum Angebot
  • Acryllack in hellem grau
  • Sandsteine aus dem örtlichen Baustoffhandel
  • Wasserfall von Exo Terra: zum Angebot

 

Schritt 1: der Aufbau und die Lackiererei

Das OSB-Terarrium wird als Bausatz geliefert. Dementsprechend schnell und einfach gestaltet sich der Aufbau. Nach ca. 20 Minuten war alles erledigt und es konnte mit dem Lackieren begonnen werden. Der Acryllack war ebenfalls recht schnell aufgetragen und bekam anschließend 48 Stunden Zeit zum trocknen.

Schritt 2: die Rückwand

Für die Rückwand nahm ich eine einfache Styroporplatte als Basis. Mit einem scharfen Küchenmesser schnitt ich tiefere Spalten hinein, in denen sich die Leopardgeckos verkriechen können. Vorsicht: Das Zuschneiden von Styroporplatten verursacht eine relativ große Sauerei, da die kleinen Kügelchen durch die ganze Wohnung fliegen und überall kleben bleiben. Idealerweise holt ihr euch jmd. zur Hilfe, der den Verschnitt während des Zuschneidens mit dem Staubsauger aufsaugt. Das hält die Sauerei dann in Grenzen ;).

Nachdem die Styroporplatte soweit fertig strukturiert war, rührte ich den Fliesenkleber mit ein wenig Wasser an und trug ihn großzügig auf. Man sollte ihn nicht glatt streichen, damit eine felsartige Struktur entsehen kann. Je nachdem wie viel Wasser untergemischt wurde, kann es mehrere Tage dauern, bis der Fliesenkleber vollständig ausgehärtet ist. Anschließend kann dann mit dem Anstich begonnen werden. In unserem Fall haben wir für den oberen Teil grauen Acryllack benutz und für den unteren Teil braune Sprühfarbe. So entsteht ein Verlauf, der ganz nett aussieht.

Schritt 3: der Boden

Leopardgeckos bevorzugen harten und steinigen Boden. Da wir mal etwas Neues ausprobieren wollten, entschieden wir uns für Marmorbruch-Fliesen/Matten, welche dem Terrarium eine sehr natürliche Optik verleihen und zudem noch sehr pflegeleicht und hygienisch sind. Die Bruchstücke haben wir einfach mit Terrarium-Sand „verfugt“. Insgesamt benötigten wir dafür noch nicht einmal 1kg Sand.

Schritt 4: die Einrichtung

Bei der Einrichtung des Leopardgecko-Terrariums wollten wir je nach Temperaturzone auf unterschiedliche Einrichtungsgegenstände zurückgreifen. Für die wärmste Zone haben wir uns für Sandsteine entschieden, da sie die Wärme sehr gut speichern und den Tieren zusätzlich gute Versteckmöglichkeiten bieten. Für die gemäßigte Zone haben wir uns für eine einfache Korkrinde entschieden. Die „kühlere“ Nass-Zone besteht aus einer Wetbox, einem felsartigen Versteck und einer Kokusnuss. Ausgeschmückt wurde das Ganze dann mit ein paar künstlichen Pflanzen.

Ét voila! Das Terrarium für unsere Leopardgeckos:

Nachdem das Terrarium komplett eingerichtet und ein bisschen „warmgelaufen“ war, haben wir unsere beiden Leopardgeckos umgesetzt. Sie fühlten sich auf Anhieb sichtlich wohl und erforschten nach erster Zurückhaltung auch ganz fix die neue Umgebung.

Beispiel-Terrarium Nr. 2
Kosten:

  • 15 Euro für ein Glasterrarium (Echtes Schnäppchen von eBay Kleinanzeigen)
  • ca. 20 Euro für die Rückwand (Styropor, Abtönfarbe, Spachtelmasse, Pinsel, …)
  • ca. 50 Euro für Deko und Beleuchtung (Kleine Neonröhre, Wärmelampe, Wasser- und Futternapf, Kokusnuss, …)

Das Terrarium

Das Terrarium war ein echtes Schnäppchen. Für nur 15 Euro konnten wir es kurzfristig im Nachbarort abholen. Außer leichten Kratzern war es in einem sehr guten Zustand. Für diesen Preis könnte man noch nicht mal ein Terrarium aus OSB-Holz selber bauen. Der Kleinanzeigenmarkt von eBay ist in solchen Sachen eine klare Empfehlung!

Mit den Maßen 80 x 40 x 40 cm passt es genau auf den vorgesehenen Unterschrank. Die Maße mögen auf dem ersten Blick sehr klein erscheinen, allerdings möchten wir den vollen Raum ausnutzen und die Rückwand so gestaltet, dass diese von den Leopardgeckos ideal genutzt werden kann. Für das erste Jahr der Leopardgecko-Haltung sollte das Terrarium auf jeden Fall ausreichend sein.

Hier ein Bild:

Glasterrarium von eBay Kleinanzeigen

Die Rückwand Marke Eigenbau

Für die Rückwand des Terrariums wollten wir es so einfach wie möglich halten.
Wir besorgten uns im Baumarkt also folgende Materialien:

  • Styroporplatten (3cm dick)
  • Spachtelmasse
  • Abtönfarbe (zwei unterschiedliche Farbtöne)

1. Schritt: Zuschneiden der Styroporplatten

Die Styroporplatte haben wir mit einem scharfen Messer auf die richtigen Maße zugeschnitten. Aus der anderen Platte schneideten wir die „Liegeflächen“ heraus. Insgesamt ziemlich easy und eigentlich selbsterklärend. Ich lasse an dieser Stelle einfach mal die Bilder für sich sprechen:

 2. Schritt: Auftragen der Spachtelmasse + Abtönfarbe

Nachdem die Styroporplatten also mit Zahnstochern fixiert und mit Heißklebe fest an der Rückwand angebracht worden sind, wurde die Spachtelmasse angerührt und großflächig aufgetragen. Nachdem wir die Spachtelmasse eine Nacht lang haben trocknen lassen, begannen wir damit, die Abtönfarbe aufzutragen und die Rückwand mit feinem Wüstensand (grau) zu bestreuen.

Fertig

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Die fertige Terrarium-Rückwand aus Styropor.

Nachdem wir die Rückwand fertiggestellt hatten, begannen wir damit, uns um die Einrichtung zu kümmern.
Folgende Dinge haben wir für die Einrichtung des Leopardgecko-Terrariums angeschafft:

  • Spielkasten-Sand aus dem Baumarkt
  • Starke Äste und flache Sandsteine aus dem Wald
  • Trinkschale + Futterschale
  • Kokusnuss als Unterschlupf-Möglichkeit
  • Plastikpflanze und künstliches Gras

Die im Wald gefunden Steine haben wir abgekocht und den Ast über Tage trocknen lassen. Mehr gibt es zur Einrichtung eigentlich nicht zu sagen – letztendlich ist in dieser Sache immer die Kreativität des Halters gefragt.

Hier unser fertig eingerichtetes Leopardgecko-Terrarium:

Leopardgecko Terrarium fertig eingerichtet.

Und hier noch Bilder unserer neuen Leopardgecko-Weibchen (von Privat erworben über deine-tierwelt.de):

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die Einrichtung des Terrariums im Video

4 Kommentare

  1. Kleiner Hinweis zur Haltung auf Sand:

    Lasst es. Wir halten unsere auf Kies. Vorher hatten wir sie auf Sand gehalten, doch zwei unserer Tiere bekamen eine Kolik, weil sie den Sand durch „schnüffeln“ mit der Zunge und z.T. wohl auch durch Beutetiere gefressen haben. Gegraben haben unsere Geckos übrigens nie, höchstens gescharrt, was sie auch mit dem Kies, den wir jetzt im Becken haben, ausgelassen tun – vor allem zur Paarungszeit, die ja jetzt wieder ansteht.

    • Geckos bekommen IMMER wieder mal Sand mit, das ist ganz normal, immerhin erkunden sie ihre Umgebung mit der Zunge. Wenn dein Gecko also übermäßig viel Sand zu sich genommen hat, ist das ein klares Zeichen für Mangelerscheinungen. Purer Sand schadet zudem den Gelenken so wie scharfkantiger Sand nicht gut für die weichen Füße und den Verdauungstrakt ist.

  2. Das Terrarium hat viel zu wenige Spalten um sich reinzuquetschen… Heimchen sind Kannibalen, laut und verstecken sich. Quasi die Spreu vom Weizen. Holt euch Kurzflügelgrillen, Wüstenheuschrecken und Mittelmeergrillen. Super abwechslungsreiche Nahrung die übrigens auch abwechslungsreich gefüttert werden sollte.Nicht im dunkeln“bunkern“. Schaben sind ne klasse Eiweisbombe aber mehr für adultere Geckos geeignet. Mehlwürmer nicht zu viele da sie sehr fetthaltig sind.
    Nichts, ich wiederhole NICHTS aus dem Wald holen. Auch keine Korkplatten! Heimchen kriechen in die Ritzen und bleiben da meist drin. Auch hinter den Korkplatten is das ne Schweine Arbeit die raus zu bekommen. In Ästen usw tummeln sich Mikroorganismen und auch Milben (todfeind!!!). Steine abkochen! Umso dunkler der Stein, umso länger bleibt er warm (gut für die Verdauung da liegen sie gerne Abends drauf :))
    Gestrichene Wände und frischer Sand (mit Lehmanteil) sollte einige Tage durchatmen können da die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist.
    Temperaturgefälle beachten (3 Zonen am besten). Maximal 40grad unter dem Spotbereich. Abstand von Wärmequelle zum Boden beachten. KEINE Keramiklampen, unsichtbares Licht kann zu Verbrennungen führen. Sichtbares Licht signalisiert warmen Platz. Rotlicht nicht zu empfehlen. Am besten einen Spotstrahler und eine Uv+Wärmelampe in einem, ggf.UV T8 Röhre für Beleuchtung und Vitamin Dx? für die Vitaminaufnahme drauf stellen. Immer Kalzium Pulver in ner kleinen Schale reinstellen. Fresssn sonst Sand und sterben. Kies mit Kalzium ist der beste Bodengrund überhaupt. Lehm/Sand mix wird zwar schön hart, klumpt aber und ist dann erst Recht Gesundheitsschädlich:)
    Hoffentlich wird meine Kritik positiv angenommen.
    Grüße

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  1. Pflanzen für’s Terrarium: Vorsicht, giftig!

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